Kragarmtreppe planen: 5 Fehler, die Sie teuer zu stehen kommen (und wie Sie sie vermeiden)

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Eine Kragarmtreppe – oft auch als schwebende Treppe bezeichnet – ist für viele Bauherren und Designliebhaber der absolute Traum. Sie wirkt leicht, fast schwerelos und verleiht jedem Raum eine exklusive, architektonische Note. Doch so minimalistisch das Ergebnis aussieht, so komplex ist die Technik, die sich in der Wand verbirgt.

In unserer jahrelangen Erfahrung bei GoodWeld haben wir gesehen, dass die meisten Probleme nicht beim Einbau, sondern bereits in der Planungsphase entstehen. Wer hier spart oder Details übersieht, zahlt am Ende oft doppelt – sei es durch aufwendige Nachbesserungen oder, im schlimmsten Fall, durch eine instabile Konstruktion.

Damit Ihr Traum von der schwebenden Treppe nicht zum Albtraum wird, haben wir die fünf häufigsten Planungsfehler zusammengefasst und zeigen Ihnen, wie Sie es von Anfang an richtig machen.

mikrocement treppen

Fehler 1: Die Wandbeschaffenheit ignorieren

Der wohl kritischste Punkt bei einer Kragarmtreppe ist die Wand. Anders als bei Wangentreppen, die sich selbst tragen oder auf dem Boden abstützen, leitet die Kragarmtreppe die gesamte Last über die Stufen direkt in die Wand ab. Hier wirkt eine enorme Hebelwirkung.

Viele Bauherren gehen davon aus, dass jede Wand geeignet ist. Das ist ein Trugschluss.

  • Beton: Der ideale Partner. Eine Stahlbetonwand bietet den besten Halt für die Schwerlastanker.
  • Mauerwerk (Ziegel/Kalksandstein): Die Installation ist möglich, jedoch nur mit einer Verstärkung der Wand durch eine Stahlwange – entweder auf einer oder auf beiden Seiten der Wand. Alles hängt vom jeweiligen Einzelfall ab.
  • Trockenbau/Porenbeton: Die Installation ist möglich, jedoch nur mit einer Verstärkung der Wand durch eine Stahlwange – entweder auf einer oder auf beiden Seiten der Wand. Alles hängt vom jeweiligen Einzelfall ab.

Fehler 2: Zu späte Planung im Rohbau

“Die Treppe machen wir ganz zum Schluss.” Dieser Satz fällt oft – und er ist bei Kragarmtreppen fatal.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Treppen müssen die Verankerungselemente (die sogenannten Kragarm-Konsolen/Unterkontruktion) oft schon im Rohbau oder vor den Verputzarbeiten gesetzt werden. Wenn Sie warten, bis der Putz dran ist und der Maler fertig war, müssen Sie die Wand oft wieder aufstemmen. Das verursacht unnötigen Schmutz, Kosten und Probleme.

Checkliste für den Rohbau:

  1. Festlegung der genauen Stufenhöhe (Steigung).
  2. Berücksichtigung des geplanten Fußbodenaufbaus (Estrich + Belag).
  3. Installation der Unterkonstruktion vor dem Verputzen.
Kragarmtreppe an Sichtbetonwand

Hier finden Sie unsere bewährte Kragarmtreppe Unterkonstruktion für sicheren Halt.

Fehler 3: Unterschätzung der Schwingungen

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie eine Treppe betreten und die Stufe leicht nachgibt? Bei billigen Systemen oder falscher Montage ist dieser “Federeffekt” bei Kragarmtreppen leider häufig.

Ein gewisses Maß an Schwingung ist bei Holz und Stahl physikalisch normal, aber es darf niemals ein unsicheres Gefühl vermitteln. Der Fehler liegt oft in zu dünnen Stahlkernen oder einer mangelhaften Verbindung zur Wand.

Hier zahlt sich Qualität aus. Eine hochwertige Kragarmtreppe Unterkonstruktion sorgt dafür, dass die Stufen auch bei Belastung starr und sicher wirken. Sparen Sie nicht am “unsichtbaren” Teil der Treppe – er ist das Herzstück der Sicherheit.

Fehler 4: Baurecht und Geländer vergessen

Minimalismus ist schön, aber Sicherheit geht vor – und das Bauamt sieht das genauso. Eine komplett offene Treppe ohne Geländer sieht auf Pinterest fantastisch aus, ist aber in vielen Bundesländern in Deutschland baurechtlich problematisch, besonders wenn Kinder oder ältere Menschen im Haus leben.

Viele Bauherren planen die “nackten” Stufen und stellen erst bei der Abnahme fest, dass ein Geländer Pflicht ist. Dann kann dies zusätzliche Probleme und Kosten verursachen, oder wir müssen eine andere Befestigung für das Geländer wählen als ursprünglich gewünscht, da diese nicht von Anfang an geplant war.

Die Lösung: Planen Sie von Anfang an eine Absturzsicherung ein. Das muss kein massives

Holzgeländer sein. Eine filigrane Glaswand oder ein dezenter Handlauf an der Wandseite können die Vorschriften erfüllen, ohne den “schwebenden” Look zu zerstören.

kragarmtreppe ohne gelaender

Fehler 5: Die Kostenfalle “Versteckte Nebenkosten”

Eine Kragarmtreppe ist eine Investition. Der reine Preis für die Stufen ist oft transparent, aber die Nebenkosten werden vergessen.

Hier ist eine realistische Aufschlüsselung, was Sie neben dem Material (Holzstufen) einkalkulieren müssen:

  Kostenfaktor Unterkonstruktion Montage Geländer  Beschreibung Stahlkonsolen oder Wangen Fachgerechter Einbau & Ausrichtung Glas, Stahl oder Holz  Einsparpotenzial Gering (Sicherheitsrelevant!) Hoch (durch Eigenleistung, siehe unten) Mittel (Materialwahl)

Gut zu wissen: Sie können die Kosten massiv senken, wenn Sie handwerklich geschickt sind. Mit unserem System für Kragarmtreppen zum Selberbauen liefern wir Ihnen die professionelle Unterkonstruktion und die Stufen, die Montage übernehmen Sie. Das spart oft bis zu 40% der Gesamtkosten.

Planen Sie ein DIY-Projekt? Hier geht es zu unserer Kategorie Kragarmtreppe selber bauen.

Fazit: Gute Planung ist das Fundament

Eine Kragarmtreppe ist mehr als nur ein Weg von unten nach oben. Sie ist ein Design-Statement.

Wenn Sie die Wandbeschaffenheit prüfen, rechtzeitig im Rohbau starten und auf eine hochwertige Unterkonstruktion setzen, werden Sie Jahrzehnte Freude an Ihrer schwebenden Treppe haben – ganz ohne Wackeln und Risse.

Sie sind sich unsicher, ob Ihre Wand geeignet ist? Oder suchen Sie nach der passenden Unterkonstruktion für Ihr Projekt?

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